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Das Panzerregiment-1 der NVA

Seine Geschichte und Erinnerungen

240 Seiten | 163 Abbildungen | Broschur | Format: 17 x 24 cm
ISBN 978-3-942477-98-7
19,95 € *

inkl. MwSt.

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Beschreibung

Das Buch umfasst die Geschichte des Panzerregiments-1 der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR von der Aufstellung 1956 bis zu seiner Auflösung 1989. 

Im Buch melden sich Zeitzeugen – vom Soldaten bis zum Generalleutnant – sowie Zivilbeschäftigte, Angehörige und Kommunalpolitiker zu Wort. Die Schilderungen zeigen in authentischer Form den erfolgreichen und schwierigen Entwicklungsweg des Regiments eindrucksvoll auf und werden durch eine Vielzahl von Fotos ergänzt. 

Autoren

Bernd Tuchel

Oberstleutnant a.D. Bernd Tuchel, geboren 1950, studier-te von 1969 bis 1972 an der OHS „Ernst Thälmann“ in Löbau die Fachrichtung Mot.-Schütze und Panzerkommandeure und war von 1972 bis 1990 in verschiedenen Truppen- und Stabsdienststellungen in den Landstreitkräften der NVA im Einsatz. Nach 1990 für eine Versicherung sowie als Fachkraft für Arbeitssicherheit tätig.

Udo Zander

Udo Zander wurde in Teterow geboren. Er arbeitete als Fotograf für die „Freie Erde“ und den „Nordkurier“; derzeit im Vorruhestand.

Presse

„Das Werk gibt einen tiefen Einblick in einen Panzerverband der ehemaligen NVA, seinen Alltag, Mentalitäten, Einstellungen und Zeitgeist. Für alle diejenigen Leser, die sich intensiv mit der NVA oder der deutschen Panzertruppe befassen, wird das Buch besonders empfohlen.“
Hardthöhenkurier | Ausgabe 2/2015 (April 2015)

"Das Buch war nach Zanders Angaben als Mischung aus historischer Darstellung, Dokumentation und Erinnerungsband gedacht. Es zeichnet die Entwicklung des Regiments nach – von seiner Aufstellung bis zur Auflösung nach gut 33 Jahren. Zahlreiche ehemalige Soldaten und auch eine Offiziersfrau schildern darin ihre persönlichen Erlebnisse, so dass der Leser einen recht plastischen Eindruck vom Alltagsleben eines solchen hochtechnisierten »Großbetriebes« erhält. In ihm waren immerhin rund 1.000 Soldaten für 94 schwere Panzer, 200 Lastwagen und sonstige Fahrzeuge verantwortlich. Es ging schließlich nicht nur um Gefechtsausbildung, sondern auch um Pflege und Instandhaltung."
junge welt | 1. Dezember 2014

Rezension von Generaloberst a.D. Horst Stechbarth | Dezember 2014
Das Panzerregiment-1 stand wegen der Hauptstadtnähe seines neuen Standorts Beelitz, des Übungsplatzes Lehnin und des ATS (Ausbildungstechnisches Zentrum) in der besonderen Aufmerksamkeit der politischen und militärischen Führung der DDR. Viele Militärdelegationen, Persönlichkeiten der Bezirksleitung und der Staatsführung waren Gast dieses Regiments. Nach der Bildung des Kommandos Landstreitkräfte 1972 habe ich meine enge Bindung, die ich seit 1956 bis 1959 als Kommandeur der 1. Mot. Schützendivision zur Führung dieses Truppenteils und seinem Personalbestand hatte, weiter aufrecht erhalten. Man kann sagen, dass ich dem Panzerregiment -1 immer eng verbunden war. Deshalb freue ich mich besonders über das nunmehr vorliegende Buch.
Bernd Tuchel und Rolf Zander ist es gelungen, 20 ehemalige Angehörige des Regiments als Autoren für die Mitarbeit zu gewinnen. Sie haben ihnen die Gelegenheit gegeben, ihre Erinnerungen und Erfahrungen festzuhalten. Unter ihnen sind Vertreter aus allen Bereichen des Regiments: Zivilbeschäftigte, Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Generale. Besonders freut es mich, dass auch zwei Frauen zu Wort kommen. Sie haben es mehr als verdient, auch weil wir während unserer aktiven Dienstzeit ihren Anteil an unseren Erfolgen viel zu selten und zu wenig gewürdigt haben. Viele Berufssoldaten haben es maßgeblich ihren Frauen zu verdanken, dass sie eine erfolgreiche militärische Laufbahn und eine glückliche Familie hatten.
Das Buch erinnert nicht nur die heutigen Generationen daran, wie schwer es während des Kalten Krieges war, den Frieden zu sichern. Es wird auch denen, die nach uns kommen, eine wahrhaftige Darstellung dieser Zeit vermitteln. In 40 oder 50 Jahren werden sie kaum noch jemanden fragen können, der dabei war, und in den Schulen und Hochschulen wird darüber wahrscheinlich nichts zu hören sein. Authentische Antworten auf ihre Fragen können sie dann vor allem in unseren Büchern finden. Ich bin mir sicher, dass sie den Zeitzeugen mehr Glauben schenken werden, als denen, die die Geschichte auftragsgemäß und einseitig beschrieben haben. In diesem Zusammenhang hoffe ich, dass weitere ehemalige Angehörige der NVA zur Feder greifen. Sie sollten es tun, bevor sie es nicht mehr können.
In beeindruckender Art wird im Buch auch deutlich, dass der letzte Kommandeur des PR-1, Oberst a.D. Bernd Niering, seine gesamte militärische Laufbahn in diesem Regiment absolviert hat. Er selbst schreibt am Ende seines Beitrags: „Das Panzerregiment-1 war Teil meines Lebens – nicht der unwichtigste.“
Ich wünsche dem Buch möglichst viele Leser. Die Qualität seines Inhalts, das hohe Niveau des Drucks und der moderate Preis sprechen zusätzlich dafür.  

900 Mann und 94 Panzer - Geschichten zur Geschichte des Panzerregiments-1 der NVA 
Rezension von Martin Kunze | Dezember 2014 

Das Panzerregiment-1 wurde am 30.4.1956 als erstes Regiment der jungen NVA vereidigt und auf Beschluss der Regierung der DDR schon zum 24.10.1989 aufgelöst. Die Soldaten des Regiments hefteten Ruhm an ihre Truppenfahne, indem sie ihre Pflichten im Frieden erfüllten und nie mit ihren schweren Panzern in den Kampf zogen, nicht in diesem Land und nicht in fernen Ländern.
Ungeachtet der großen Anzahl von Publikationen zur ehemaligen NVA wurde auf dieses Buch gewartet. Zum ersten Male schreiben Soldaten aller Dienstgrade, Zivilbeschäftigte, Vertreter des öffentlichen Lebens und eine Ehefrau über den Dienst und das Leben in einem Kampftruppenteil der Landstreitkräfte der NVA, einem Panzerregiment, dass im Ernstfall an der Spitze in den Kampf gezogen wäre. Der vom Steffen-Verlag in handlichem Format broschiert herausgegebene Band besticht, wie schon bei anderen Büchern dieser Serie, mit farblich gut gestaltetem Titelbild und hoher Druckqualität auf vorzüglichem Papier.
Die Autoren, Rolf Zander, Kommandeur des Regiments von 1982-1986, und Bernd Tuchel, wählen eine ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Art der Darstellung der Geschichte dieses Truppenteils. 20 Zeitzeugen, davon 15 aktive Panzersoldaten, erzählen Geschichten, eingebettet in die Etappen der Entwicklung des Regiments. Sie erzählen ohne Beschönigungen, manchmal sehr hart, immer sehr real, und immer unter Einbeziehung der militärpolitischen Lage, sprich der Gegensätze zwischen NATO und Warschauer Pakt.
Am Ende kennt der Leser die Geschichte des Regiments. Sie reicht von der Aufstellung 1956 über alle wichtigen Ereignisse wie Überprüfungen, Truppenübungen, Gefechtsschießen aller Art, gute und weniger gute Erlebnisse bei der Durchquerung der Elbe unter Wasser, Verleihung von Orden und Ehrenzeichen und der feierlichen Verleihung des verpflichtenden Ehrennamens „Friedrich Wolf“ 1969, bis zur allgemein mit Verwunderung aufgenommenen Auflösung des Regiments im Oktober 1989. Mit größter Spannung zu lesen sind Beschreibungen des Forcierens von Wasserhindernissen ebenso wie jene zur Verlegung des „Wohnorts“ des Regiments 1983 von Burg nach Beelitz, hier festgehalten durch Rolf Zander, einem der o.a. Autoren und zu jener Zeit Kommandeur des Regiments. Nicht weniger interessant ist auch jener Beitrag, in dem aus einem Archiv von Hans-Georg Löffler über eine Lehrvorführung mit nächtlichem Gefechtsschießen berichtet wird. Und nicht nur hierbei erkennt der Leser sowohl die ungeheure Kampf- und Feuerkraft eines solchen Truppenteils als auch die dazu notwendige Führungsleistung der daran Beteiligten. Alle in diesem Buch zusammengefassten Beiträge zeichnen sich durch hohe Sachlichkeit und das Bemühen um ehrliche, ungeschminkte Darstellung aus. Das unterstreicht insbesondere die von Kurt Wachsmann beschriebene Darstellung der geforderten und bei Überprüfungen erbrachten physischen Leistungsbereitschaft der Panzersoldaten. Das gute Verhältnis des Regiments zum zivilen Umfeld spiegelt sich in einem von Herbert Krugenberg verfassten Beitrag.
Die oft weit über den Tellerrand hinaus reichenden Beiträge der Zeitzeugen lassen den Leser am Ende des Buches feststellen, dass er nicht nur einen gründlichen Eindruck vom Leben in einem Panzerregiment erhielt, sondern auch einen guten Blick auf die NVA insgesamt werfen konnte.
174 zum großen Teil ungewöhnliche Abbildungen sowie Grafiken und Tabellen unterstreichen nicht nur den oft schweren Alltag der 900 Soldaten mit ihren 94 Eisenkolossen und hunderten weiteren Fahrzeugen, sie rufen durch die Fotos auch unzählige Angehörige des Truppenteils wieder ins Gedächtnis der Betrachter zurück. Im Gegensatz zu manchem der bisher erschienenen Bücher verzichteten die Autoren auf die Darstellung der technischen Parameter der Haupttechnik des Regiments, wechselnd vom im 2. Weltkrieg bewährten T-34 bis zum letztlich 1989 vorhandenen modernisierten T-55. Leider erhielt kein Panzerkommandant das Wort zu einem eigenen Beitrag. 

Das sehr engagierte Vorwort schrieb Ulrich Bethmann, hochrangiger Fachmann und Insider. An Stelle eines Schlusswortes steht der nicht weniger engagierte Beitrag von Karin Vondran, Ehefrau eines Regimentsangehörigen. Und er passt genau an diese Stelle. Das Leben in einem Panzerregiment war vielgestaltig, hatte Höhen und Tiefen und war manchmal eisenschwer. Und doch waren alle stolz darauf, ob Richtschützen, Panzerkommandanten, Kommandeure, Ehefrauen und selbst die dem Regiment eng verbundenen Vertreter örtlicher Verwaltungen, Betriebe und Schulen. Das erkennt der aufmerksame Leser, und das wurde von den mehr als 250 Teilnehmern, darunter Veteranen der Geschichte ebenso wie ganz junge Leute, bei der sehr emotionalen Vorstellung des Buches gewürdigt.
Ein Anhang mit Auszügen aus Dienstvorschriften, Abkürzungsverzeichnis und Kurzbiographie der Autoren komplettiert das Buch. 

 

Das Panzerregiment - 1 der NVA
- Seine Geschichte und Erinnerungen -
Rezension von Oberst a.D. Dr. Hans-Joachim Lemke | November 2014

Das Buch von Bernd Tuchel und Rolf Zander über das Panzerregiment-1 schöpft vor allem aus dem Wissen der Autoren über das Regiment, in dem sie beide gedient haben, der eine als Offizier für politische Arbeit, der andere als Kommandeur. Sie schreiben in einer lebendigen Sprache, die das Buch auch einem breiten Leserkreis interessant werden lässt. Es ist zweifellos auch ihr Verdienst, dass sie Zeitzeugen vom Soldaten bis zum General zum Schreiben bewegen konnten. Damit wird dem Leser das breite Spektrum unterschiedlicher Erlebnisse und Wahrnehmungen von ehemaligen Angehörigen des Regiments überzeugend und nachvollziehbar dargestellt. Viele von ihnen werden sich darin wiedererkennen.
Die einzelnen Abschnitte beschreiben am Anfang jeweils die Etappe der Entwicklung des Truppenteils, danach seine Einbindung in die allgemeine Entwicklung der NVA vor dem Hintergrund der militärpolitischen Lage an der Trennungslinie von Warschauer Vertrag und NATO und dann auch Einzelschicksale und Erlebnisse von Soldaten, Unteroffizieren, Fähnrichen und Offizieren. 15 Zeitzeugen zeichnen exemplarisch ein überzeugendes Bild vom Weg des Regiments. Das gibt dem Leser die Möglichkeit zu entscheiden, was er zuerst liest und was er noch einmal lesen möchte.
Die Autoren beschönigen nichts. Sie berichten von guten wie weniger guten Ergebnissen bei der Ausbildung und bei Überprüfungen in den verschiedenen Bereichen, und sie sehen manches heute kritisch, was sie damals gut fanden. Nüchtern, sachlich und zugleich mitfühlend zeichnen sie so ein realistisches Bild des Dienstes in der Nationalen Volksarmee, das neben dem eigenen Erleben auf einer gewissenhaften Arbeit mit den Quellen und umfassenden Recherchen beruht.
Militärisch interessierte Leser werden möglicherweise zuerst den Beitrag von Generalmajor a.D. Hans-Georg Löffler lesen. Sein Bericht zur Lehrvorführung im Juli 1984 „Das verstärkte Panzerregiment im Angriff bei Nacht – mit Gefechtsschießen“ macht deutlich, über welche Feuerkraft ein Panzerregiment der NVA verfügte, wie eine kluge Führung des Regiments im Gefecht seinen Erfolg sichert und wie sich gute Ergebnisse einstellen, wenn sich die Armeeangehörigen mit ihren Aufgaben identifizieren.
Eine ganz andere Seite beschreibt Oberstleutnant a.D. Kurt Wachsmann in seinem Beitrag „Mein zweiter Versuch“, in dem es um die physische Leistungsbereitschaft der Truppe geht. Es wären hier noch andere zu nennen, aber die möge der Leser selbst entdecken.

Was macht das Buch nicht nur für ehemalige Angehörige des PR-1 und der NVA, sondern für alle militärpolitisch Interessierten so spannend?
Mit einfachen klaren Worten und in kurzen Sätzen wird vor allem durch die Zeitzeugen klargestellt, zu welchen Leistungen die Verbände, Truppenteile und Einheiten der NVA in der Lage waren, wenn sie durch eine kluge und qualifizierte Führung ausgebildet und motiviert wurden. Es zeigt zudem, wozu Menschen fähig sind, wenn sie vom Sinn ihrer Tätigkeit überzeugt sind.
Und letztlich ist es den Autoren gelungen, die Verbundenheit des Truppenteils mit der Region, mit den Einrichtungen und Betrieben vor Ort, sowie den Familien der Berufssoldaten eindrucksvoll deutlich zu machen.

Ich bin mir sicher, dass viele Leser mein Fazit teilen werden: „Das Panzerregiment-1 der NVA“ ist ein Buch, das nicht nur Geschichte beschreibt und Geschichten erzählt, sondern auch gelebte Geschichte vermittelt.