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Die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der DDR

Geschichte und Geschichten

2. Auflage | 416 Seiten | 162 Abbildungen | Broschur | Format: 17 x 24 cm
ISBN 978-3-940101-87-7
19,95 € *

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Beschreibung

Die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der DDR waren eine moderne und wirksame Waffengattung. Sie wurden in einer schwierigen Phase des Kalten Krieges Anfang der 1960er Jahre aufgebaut. In weniger als vier Jahren entstanden fünf Fla-Raketenregimenter. Mit der Aufstellung eines neuen Truppenteils in den 1970er Jahren und der Bildung von drei Brigaden in der Folgezeit wurden ihre Abwehrmöglichkeiten wesentlich erweitert. Im Zusammenwirken mit der Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte der NVA und der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland waren sie in der Lage, das gesamte Territorium der DDR gegen Luftangriffe zu schützen.
Der erste Teil des Buches umfasst die Geschichte der Waffengattung von ihrer Entstehung 1959 bis zu ihrem Ende 1990. Die Autoren der Beiträge sind ausnahmslos Kenner der Materie, die bei dieser Truppe gedient haben.
Im zweiten Teil melden sich Zeitzeugen zu Wort, vom Soldaten bis zum Oberst, die mit Ernsthaftigkeit, Offenheit und Humor von ihren Erlebnissen berichten, ohne Kritik missen zu lassen.
Das Buch ist durch eine Vielzahl von Fotos und Dokumenten illustriert.

Autoren

Bernd Biedermann

Bernd Biedermann (Oberst a. D. Dipl. rer. mil., Jahrgang 1942) begann nach dem Abitur 1960 als Freiwilliger den Wehrdienst in der NVA. Er entschied sich dafür, Berufssoldat zu werden, absolvierte die Flak-Artillerie-Schule in Potsdam und wurde 1962 zum Offizier ernannt. Danach versah er den Dienst in der Truppe und nahm vier Jahre am Diensthabenden System der Luftverteidigung teil. Von 1968 bis 1971 studierte er an der Militärakademie in Dresden, die er mit einem Sonderdiplom abschloss. Er verblieb zunächst als Lehroffizier an der Militärakademie, bis er 1973 zur Aufklärung wechselte. Dann absolvierte er einen Lehrgang für den Auslandsdienst und 1974 ein Praktikum beim Militärattaché in Peking. Dem schloss sich ein einjähriger Kurs an einer sowjetischen Militärakademie an. Von 1979 bis 1982 war er Gehilfe beim Militärattaché in Peking und von 1984 bis 1988 Militär-, Marine- und Luftwaffenattaché bei der Botschaft der DDR in Brüssel und Luxemburg. Danach versah er Dienst im Bereich Aufklärung und im Verifikationszentrum. Er wurde wiederholt als Manöverbeobachter eingesetzt. Nach dem 3.10.1990 diente er noch als Oberst in der Bundeswehr. Den aktiven Dienst beendete er am 31.12.1990 auf eigenen Entschluss. Von 1991 bis 2002 war er in leitenden Positionen bei privaten Kampfmittelräumfirmen tätig. Er lebt in Berlin und ist als Buchautor tätig.

Siegfried Horst

Siegfried Horst (Oberst a.D., Dipl. rer. mil., Ing.), Jahrgang 1944, wurde 1962 Offizierschüler und übernahm 1965 sein erstes Kommando als Leitoffizier einer Fla-Raketenabteilung S-75. Nach erfolgreichem Ingenieursudium kam er als Lehroffizier an die Offiziershochschule der LSK/LV nach Kamenz. Die Militärakademie "Friedrich Engels" beendete er mit Sonderdiplom und durchlief danach die Stationen Kommandeur einer FRA, Kommandeur eines Fla-Raketenregimentes und wurde 1987 Stellvertreter des Kommandeurs der 3. LVD für Fla-Raketentruppen. In dieser Funktion führte er das Waffensystem S-300 PMU in der 43. Fla-Raketenbrigade ein. Abschließender Höhepunkt seiner Laufbahn als Offizier war das letzte Gefechtsschießen der FRT 1989. Unter Führung des Kommandeurs der 3. LVD wurde das größte reale Schießen einer Luftverteidigungsdivision automatisiert mit vier verschiedenen Waffensystemen der FRT und den MiG-23 des JG-9 durchgeführt. Ende des aktiven Dienstes am 31.12.1990.

Presse

Quelle: Peter Veleff | ASMZ | Dezember 2011
Die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der DDR
Am 7. Oktober 1959 drang ein taiwanesisches Aufklärungsflugzeug vom Typ RB-57D in 18000 m Flughöhe in den Luftraum von Peking ein. Drei sowjetische, vom Boden aus gestartete Abwehrraketen setzten dem Flug ein Ende. Der Abschuss wurde zunächst von allen beteiligten Seiten geheim gehalten. Am 1. Mai 1960 folgte über dem Territorium der UdSSR bei Swerdlowsk in einer Höhe von 21 Kilometern der Abschuss der vom US-Piloten Francis Gary. Powers gesteuerten Flugzeuges U-2. Weltweites Aufsehen war die Folge, weil Powers per Fallschirm abgesprungen und gefangen genommen worden war, aber auch, weil bis dahin als sicher gegolten hatte, dass die UdSSR keinerlei Mittel besitze, um Flugzeugen in derartigen Höhen überhaupt etwas entgegen zu setzen. Das neue Buch der Autoren Biedermann und Horst, beide ehemalige ranghohe Offiziere der Fla-Raketentruppen der NVA, informiert auf rund 400 Seiten in Wort und Bild eingehend über die rasche Entwicklung, dem streng geheimen Aufbau und der Ausbildung von neuen Raketentruppen im System der Luftverteidigung des östlichen Militärblocks seit den 50er-Jahren des Kalten Krieges. In einem ersten Teil erfährt der Leser zahlreiche (einst in allen Teilen hochgeheime) Details der stets verbesserten Technik, des Aufbaues und der Ausbildung der Truppe. In einem zweiten, mit Bildern und Dokumenten bereicherten Teil, gewinnt er durch Erlebnisberichte von rund 40 Ehemaligen aller Grade Einblick in die besonderen technischen, organisatorischen, aber auch menschlichen Probleme des Dienstbetriebes einer hoch motivierten Spezialtruppe der östlichen Luftabwehr. Einer Truppe, welche sich im Verband und relativ kurzen Abständen immer wieder auf dem Polygon der sowjetischen Luftverteidigung in Aschuluk bei Astrachan im scharfen Schuss vor sowjetischen Experten neu zu bewähren hatte.

Quelle: Barbara = Meldung Nr. 22 | 2011 | Rezension von Gen. a.D. Hans-Georg Löffler
Ein bemerkenswertes Buch über Waffenstolz
Im Oktober 2010 erschien das Buch Die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der DDR - Geschichte und Geschichten. Im ersten Teil des Buches beschreiben zehn Autoren, erfahrene Militärs, die Geschichte ihrer Waffengattung. Der Leser wird sehr überzeugend und anschaulich informiert über die Entwicklung der Fla-Raketentruppen, über deren Aufgaben im Bestand des Systems der Luftverteidigung des Landes und des Warschauer Vertrages sowie über die Ausbildung des Personalbestandes an Lehreinrichtungen der NVA und der Sowjetarmee. Sehr anschaulich sind die schriftlichen und grafischen Informationen über die Gliederung und Struktur, Ausrüstung und Bewaffnung, Einsatzgrundsätze und Übungsabläufe sowie über Stationierungsorte und über den Dienstablauf der Fla-Raketentruppen. Beachtenswert ist der Teilbeitrag mit dem Versuch eines Vergleichs der Fla-Raketentruppen der Nationalen Volksarmee mit der Flugabwehrraketentruppe der Bundeswehr. Dieser Teilbeitrag erinnert sehr an die Aussage Friedrich des Großen: „Ein Soldat kann sich viele falsche Schritte ersparen wenn er sich unterrichtet!“ Der zweite Teil des Buches begeistert durch die Zeitzeugenberichte, besser gesagt, durch die 51 Erlebnisberichte von Vertretern aller Dienstgradgruppen. Berichtet wird über die sehr hohen Anforderungen in der Ausbildung sowie über die erschwerten Dienst- und Lebensbedingungen in den Feuerstellungen der Fla-Raketenabteilungen und auf den Gefechtsständen, gepaart mit einer hohen Einsatzbereitschaft und Kameradschaft. Sehr informativ sind die Beschreibungen über die Verlegungen im Eisenbahn- bzw. Lufttransport zum Übungs- und Schießgelände der Fla-Raketentruppen in der russisch-kasachischen Steppe nordöstlich von Astrachan sowie über die Durchführung der taktischen Übungen mit Gefechtsschießen auf reale Luftziele. Aus dem Inhalt: NVA aus der Froschperspektive/ Die missglückte Betankung und Generale im Laufschritt/Geheimhaltung, Spitznamen und Folgen/Erlebte Waffenbrüderschaft/Liebesbriefe einer Soldatenfrau/ Sauna in der Wüste/Ein traumhaftes Schießen - S-300 PMU/Zeitenwende.
Die Autoren haben es erfreulicherweise nicht versäumt, den Ehefrauen und Familien der Angehörigen der Fla-Raketentruppen für deren Verständnis für den harten Dienst zur Sicherung des Luftraumes der DDR und für ihre Unterstützung zu danken. Nicht ohne Emotionen sind die Berichte über das letzte Jahr des Bestehens der Fla-Raketentruppen der NVA. Sie erinnern an erste Kontakte und Begegnungen mit Vertretern der Bundeswehr, das endgültige Einholen der Dienstflaggen in den Kasernen der NVA am Abend des 2. Oktober 1990 und über das Ungewisse im neuen Lebensabschnitt der Angehörigen der NVA nach dem 3. Oktober 1990 im vereinten Deutschland. Der Rezensent muss abschließend hervorheben, dass die Autoren mit Stolz über ihre Waffengattung sprechen. Waffenstolz - ein Prädikat!